Bist du bereit? – Bereit für die nächste Lektion?
Bist du bereit? – Bereit für die nächste Lektion?
In Kürze beginnt ein neues Jahr.
Wie war das Alte? War es freundlich zu dir? Anstrengend? Hat es dich gefordert? Vielleicht von allem etwas?
Hat dieses Jahr dir einen lieben Menschen genommen? Oder hat der Lebensfluss neue Menschen an deine Ufer gespült? Welche Lektionen hattest du zu lernen? Konntest du annehmen, was die vergangenen Monate für dich im Plan hatten? Und fällt es dir schwer, dieses Jahr loszulassen?
Schon bald beginnt das neue Jahr. Mit neuen Lektionen, mit neuen Konstellationen. Bist du bereit dafür? Wirst du dich darauf einlassen können?
Viele Menschen nutzen den Jahreswechsel gerne, um einmal die Summentaste zu drücken. Manchen ist er ein willkommener Abschluss für eine schwere Zeitspanne. Für fast alle jedoch ist dieser Wechsel ein Neubeginn.
Wie viele Jahreswechsel hast du bereits erlebt?
Die Zeit „zwischen den Jahren“
Wir können die Zeit „zwischen den Jahren“, die sogenannten Rauhnächte nutzen, um einmal zu überprüfen, ob es etwas gibt, was vom alten Jahr noch nachhängt. Etwas Halbfertiges. Etwas, was uns möglicherweise noch in den Knochen steckt. Du musst nichts dran ändern. Es gibt nichts zu schaffen, nur wahrnehmen, was ist. Gibt es etwas, womit du Frieden schließen möchtest? Oder jemanden?
Ich möchte ausdrücklich nicht dazu aufrufen, die Raunächte mit allen möglichen Orakeln und Weissagungen zu überfrachten. Für mich sind sie eine Zeit des Stillstands, den ich mir in diesen Tagen gerne gönnen möchte. Auch wenn das Leben selbst immer im Fluss ist, fließt es zwischen den Jahren irgendwie langsamer. Wir befinden uns in einem Zwischenraum. In einem Übergang. Und es macht Sinn, dort ein wenig zu verweilen. Die Erde tut sich schwer, hat genug damit zu tun, im wahrsten Sinne des Wortes die Kurve zu kriegen. Genau wie ich.
Ich möchte jetzt auch nicht viel „tun“. Lieber ein wenig Rückschau halten und einmal in mir nachspüren, ob zumindest ein Teil der Lektionen des vergangenen Jahres bei mir angekommen sind. Was hat sich verändert? Bin ich mit den Veränderungen klargekommen? Stecke ich noch mitten in irgendeinem Prozess? Stecke ich vielleicht irgendwie fest? Es ist gut eine Bestandsaufnahme dessen zu machen, was gerade ist.
Ich mache das gerne, damit ich vorbereitet bin, wenn das neue Jahr mit seinen Lektionen auf mich zukommt. Denn das tut es sicher.
Ganz unabhängig von einem Jahreswechsel gibt es natürlich zu jeder Zeit Neues zu lernen.
Kann man sich auf neue Lektionen vorbereiten?
Aber was bedeutet „Neue Lektionen“? Und kann man sich darauf überhaupt vorbereiten?
Eigentlich sind wir ja nie so ganz vorbereitet auf die nächste Lektion, die das Leben uns mit auf den Weg gibt.
Eine neue Lektion bedeutet, etwas Neues zu lernen. Mit etwas klarzukommen, was wir noch nicht kennen. Es kommt etwas auf uns zu, von dem wir jetzt noch nichts wissen.
„Was mag es wohl sein?“, fragst du dich vielleicht zögernd.
Fragen wir uns doch mal, wie das eigentlich geht mit dem Lernen?
Hast du „Lernen“ gelernt?
Ich behaupte, dass wir das Lernen von Anfang an beherrschen. Wir alle kommen auf die Welt mir einer ungeheuer großen Lernbegeisterung. Jedes kleine Kind weiß, wie Lernen geht. Wenn es das nicht wüsste, würde es ein Jahr nach seiner Ankunft auf dieser Erde immer noch auf dem Rücken liegen und Laute brabbeln, unfähig, sich fortzubewegen.
Wir lernen mithilfe unseres Körpers
Wir lernen mithilfe unseres Körpers. Die Kleinen tun das noch. Leider zwingen wir sie viel zu früh dazu, dieses ganzheitliche Lernen aufzugeben zugunsten von Wissensvermittlung, die meist pädagogischen Konzepten entstammt.
Werden wir älter und schließlich alt, ist es gut, sich wieder daran zu erinnern, dass in jeden ganzheitlichen Lernprozess der Körper miteinbezogen werden sollte. Im Alter fordert unser Körper uns – häufig unmissverständlich – auf, wieder mit ihm in Kontakt zu treten. Zu viele Jahre haben wir ihn ausschließlich als Instrument zur Fortbewegung, zum Arbeiten oder zur Selbstdarstellung genutzt.
Wollen wir jedoch die Lektionen lernen, die das Alter für uns bereithält, ist es gut, sich wieder an das ganzheitliche Lernen zurückzuerinnern. Darum macht es Sinn, sich wieder tief mit dem eigenen Körper zu verbinden anstatt ihn bei Unpässlichkeiten nicht fühlen zu wollen. Das geht nur, wenn wir regelmäßig Selbstverbindung üben. Je stabiler deine Selbstverbindung ist, desto besser weißt du, was dein Körper braucht und desto reibungsloser geschieht das Lernen der späten Lektionen.
Bist du bereit? – Neue Lektion = etwas Neues lernen
Wir hatten bereits erfasst, dass neue Lektionen für uns etwas Neues zu Lernen bereithalten. Da die nächste Lektion uns meist irgendwie unvorbereitet trifft, erlaubt sie Fehler. Allein darin steckt schon eine wichtige Lektion. Darum sei nicht zu streng mit dir. Wenn wir bereit sind, uns Fehler einzugestehen, wird das Lernen neuer Lektionen leichter. Dann nehmen wir uns selbst den Druck, alles perfekt können zu müssen.
Es ist gut, wenn wir auf dem Schirm haben, dass die Hindernisse, die uns das Leben in den Weg stellt, mit den Jahren komplexer, größer, umfangreicher werden. Sie wachsen entlang unseres persönlichen Wachstums mit. Außerdem erlebe ich die Pausen zwischen den Lektionen als deutlich kürzer im Gegensatz zu früher. Gerade in den Wechseljahren geht es oft Schlag auf Schlag.
Das Leben traut uns viel zu.
Schließlich sind es ebendiese die Hindernisse, die uns innerlich wachsen lassen. Die unser inneres Licht immer mehr zum Leuchten bringen.
Neue Lektionen bringen Veränderung
Neue Lektionen, auch im Alter, bringen häufig Veränderungen mit sich. So manches Korsett ist zu eng geworden. Lass es los. Du brauchst es nicht mehr, Eingetretene Pfade dürfen überdacht und gegebenenfalls verlassen werden. Gerade in diesen unruhigen Zeiten macht es Sinn, sich ein ordentliches Maß an Flexibilität zu erlauben. Wer vielem anhaftet und wenig zu Veränderungen bereit ist, macht sich in diesen Zeiten selbst das Leben schwer.
Vielleicht magst du meinen Artikel „Lass los – Warum du mit dem Loslassen heute anfangen solltest“ dazu lesen. Darin beschreibe ich, wie das mit dem Loslassen sicher funktionieren kann. Gibt es übrigens auch als Podcast.
Bist du bereit für einen kleinen Perspektivwechsel?
Aber jetzt zurück zur nächsten Lektion.
Für manche Menschen ist der Begriff „Lektion“ nicht besonders positiv besetzt. Da schalten sich alte Merksprüche wie „Aus Schaden wird man klug“ oder „Gebranntes Kind scheut das Feuer“ ein.
Bei sowas hilft es, einmal die Perspektive zu verändern. „Das Leben steckt noch voller Überraschungen“ klingt beispielsweise ganz anders.
Ganz gleich aus welcher Perspektive wir das Leben mit seinen Never-ending-Lektionen betrachten, es hilft, wenn wir uns am Bild eines Baumes orientieren. Der Baum hat starke Wurzeln, ist in seiner Krone jedoch flexibel. Da dürfen die Stürme der Veränderung ruhig mal dran zubbeln. Die tun ihm nichts. Dazu fällt mir die Yogaübung „Baum“ ein. Es ist eine Balanceübung und sie wirkt erdend. Probiere sie einmal aus. Verankere dich tief in dir selbst.
Wir tun gut daran, dem Leben die Chance zu geben, jeden Tag neu zu entstehen. Denn das tut es wirklich.
Bist du bereit?
Ich wünsche dir in diesen Zeiten kraftvolle Lektionen, mithilfe derer du wachsen und dein inneres Licht immer mehr zum Leuchten bringen kannst.
Alles Liebe …
Deine Daniela