Auf meine Weise
Auf meine Weise
Vor kurzer Zeit habe ich an einem Online- Seminar teilgenommen, in dem es um sogenanntes „Leises Marketing“ ging.
Ich bin keine Marktschreierin und erst recht keine Rampensau. Trotzdem habe ich etwas anzubieten. So stellt sich mir immer wieder die Frage, wie ich in meinem persönlichen Stil und vor allem in meinem Tempo Angebote für andere sichtbar machen kann.
Das Seminar war sehr mutmachend und es hat mich total inspiriert. Immer wieder wurde erklärt, wie wichtig es ist, Schritte zu gehen, die sich für mich gut anfühlen und die damit auch zu mir passen.
Solche Dinge von einer Fachfrau zu hören, war für mich wie ein Befreiungsschlag. Praktisch sofort purzelten Blockaden, die ich mir selbst durch das Vergleichen mit anderen aufgebürdet hatte. Und prompt sprudelten neue Ideen im Überfluss. Und allem voran der Gedanke, dass ich es weiterhin so machen werde, wie es sich gut anfühlt.
Freude am Tun ist oberstes Gebot
Ich werde nicht die Strategien der anderen übernehmen, wenn sie für mich Stress bedeuten.
Vielmehr möchte ich weiterhin meiner Freude am Tun und meinem Gewissen folgen. Möchte wahrhaftig bleiben. Will meine Impulse ernst nehmen und den Flow spüren, nicht den Stress. Auch in meinem langsamen Tempo habe ich mir in einem Jahr des bloggens und podcastens eine verlässliche Leser- und Zuhörerschaft (Dankeschön!) aufgebaut. Die darf jetzt wachsen.
So weit.
Warum erzähle ich das hier?
Ich mache es auf meine Weise
Auf einen Nenner gebracht: Ich mache es auf meine Weise!
Und du?
Wie alle Menschen trägst auch du deine individuelle Geschichte wie einen Fingerabdruck mit dir. Aus deinem Naturell (ich nenne es hier mal so), deiner Geschichte und deinen persönlichen Erfahrungen heraus formt sich deine ganz eigene Sichtweise auf das Leben. Sie ist der Ausgangspunkt von allem. Auch von Veränderungen, die du dir vielleicht wünschst. Genau genommen gilt dies für alle Bereiche des Lebens.
Jede/r von uns steht im Grunde an jedem neuen Tag zunächst einmal an seinem ureigenen Nullpunkt. Das gilt es zu akzeptieren. Um glaubhaft und wahrhaftig zu bleiben, macht es daher wenig Sinn, Lebens- und Arbeitskonzepte von anderen Menschen zu übernehmen. Wir können selbstverständlich einiges ausprobieren, sollten Unbrauchbares aber auch verwerfen, wenn es nicht zu uns passt.
Was passt zu uns?
Woher wissen wir aber, was zu uns passt und was nicht? Und wie merken wir, dass wir auf Abwege geraten sind?
Der beste Parameter ist (ich betone es immer wieder) ein stabiles inneres Navigationssystem. Was fühlt sich wie an? Was tut mir (heute) gut und was nicht? Wie stabil bin ich mit mir selbst in Verbindung? Das sind wichtige Fragen, mit denen die meisten von uns nicht groß geworden und darum nicht vertraut sind. Vielmehr wurde uns gesagt, was wir zu tun und zu lassen haben. Und somit haben viele Frauen (und Männer) der 40+ Generation Mühe, sich selbst überhaupt intensiv genug zu spüren, um Selbst- Kompetenz auch wirklich leben zu können.
Aber wie kann ich etwas auf meine Weise machen, wenn ich gar nicht weiß, was meine Weise ist?
Stärke deinen inneren Kompass!
Ein gut funktionierendes inneres Navigationssystem wird, um in der Welt zurechtzukommen, zunehmend wichtiger. Es ist dein Anker in der Welt. Mithilfe immer ausgeklügelterer künstlicher Intelligenz ist schon jetzt in den digitalen Medien fast alles möglich. In einem ganz neuen Video der Beatles wurde es möglich, dass die verstorbenen mit den noch lebenden Bandmitgliedern gemeinsam musizieren. Ohne dass die Betrachtenden merken würden, dass dies künstlich zusammengestellt ist. Es ist erschreckend gut!
Und so müssen wir damit rechnen, dass wir die wahren Nachrichten, Berichte, Bilder usw. von den Fakes schlichtweg nicht mehr unterscheiden können. Und das gilt schon jetzt, nicht erst in irgendeiner Zukunft.
Für wie wichtig hältst du einen starken inneren Kompass allein vor diesem Hintergrund?
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es sehr herausfordernd sein kann, für sich selbst Dinge anders zu entscheiden als es die meisten tun. Wir erinnern uns an die Coronazeit und wie dort mit Menschen umgegangen wurde, die für sich selbst Entscheidungen getroffen haben, die nicht mainstream waren. Entscheidungen, die sie (im wahrsten Sinne des Wortes) abseits der Menge entlang führten. Unverständnis war da noch eine der harmloseren Reaktionen.
Wie streng urteilst du über andere?
Stelle dir einmal die Frage, wie streng du über Menschen urteilst, deren Beweggründe für eine bestimmte Entscheidung du nicht nachvollziehen kannst. Welche Bewertungsparameter greifen da? Und wie gehst du auf diese Zeitgenossen zu?
Ich beobachte immer wieder (übrigens auch bei mir selbst!), dass wir anderen Menschen ziemlich genau so viel Eigensinn (= Sinn für das Eigene) und „Anders sein“ erlauben, wie wir uns selbst zugestehen. Das hängt sehr eng zusammen.
Was bedeutet das für ein kohärentes Zusammenleben auf diesem Planeten?
Wir brauchen ein neues Selbst-Verständnis. Tief in uns braucht es die Erlaubnis, anders sein zu dürfen. Etwas anders machen zu dürfen. Wege abseits der Massen gehen zu dürfen. Und so weiter… Diese Erlaubnis haben wir zu früheren Zeitpunkten von Außen nicht bekommen. Darum tun wir uns heute so schwer damit. Jetzt sind wir in der Selbstverantwortung. Wir dürfen uns aufrichtig (jeden Tag) die Frage stellen, wie genau wir heute weitermachen wollen.
Wollen wir die ausgetretenen Pfade weitergehen?
Wollen wir die ausgetretenen Pfade weitergehen, die uns in unterschiedlichste globale Sackgassen geführt haben?
Zum besseren Verständnis möchte ich klarstellen, dass ich nicht dazu aufrufe, prinzipiell „dagegen“ zu sein. Dinge wie aus einer Art Lebenskonzept heraus anders zu machen als die meisten Menschen, wäre unklug, weil auch das nicht der eigene Weg sein kann. Damit wären wir wieder gefangen in einem Prinzip, welches uns nicht glücklich machen wird und niemandem hilft.
Gerade in dieser Zeit, in der wir leben, wechseln die Vorzeichen dessen, was gut oder schlecht ist, rasend schnell. Was dir heute noch wertvoll und erstrebenswert scheint, kann dich morgen an den Rand der Gesellschaft drängen. Werte unterliegen Modetrends und ändern sich auch mit dem Blickwinkel, den wir einnehmen.
Darum nochmal: Stärke deinen inneren Anker!
Du bist nicht zufällig die, die du bist. Ich bin davon überzeugt, dass niemand über die Erde spaziert, der nicht entweder noch etwas zu erledigen oder eine Aufgabe zu erfüllen hat.
Wir können unseren Beitrag allerdings nur dann wahrhaftig und authentisch leisten, wenn wir mit der Tiefe in uns verbunden sind.
Darum möchte ich dich ermutigen, herauszufinden, was du wirklich willst, und wie du die Dinge auf deine ureigene Weise anpacken kannst. Fange heute (neu) an…
Herzliche Grüße,
Deine Daniela
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