Ein neuer Morgen.
Ein neuer Morgen. Frisch und unverbraucht liegt er vor dir. Wie ist es für dich, morgens aufzuwachen?
Wie lange brauchst du, um zu merken, dass du aufgewacht bist? Bei mir ist es manchmal fließend. Gerade noch träumend in Gedanken, stelle ich auf einmal fest, dass ich längst wach bin. Die Gedanken fließen einfach weiter. Wie aus einer inneren Beobachterrolle heraus lasse ich alles, was kommt durch meinen Geist schweifen.
Dann strecke ich mich ein wenig und freue mich daran, dass ich mir, anders als früher, Zeit lassen kann, in Ruhe in den Tag zu starten.
Wie ist es bei dir? Hast du noch Kinder im Kindergarten- oder Schulalter? Oder bist du in einem Job, der es verlangt, dass es morgens schnell geht?
Bei mir ist es heute so, dass ich mir für meine umfangreiche Morgenroutine die Zeit nehmen kann, die ich brauche. Das sind nicht selten bis zu drei Stunden!
Was für ein Luxus!
Als Mutter, die drei Kinder großgezogen hat, spüre ich Dankbarkeit für diesen Komfort.
Wenn es bei dir noch nicht so weit ist, möchte ich dich mit diesem Beitrag einstimmen in den Genuss, des langsamen Tageserwachens. Ich möchte dich einstimmen in den Genuss, zu spüren, wie das zunehmende Licht des Morgens sich auch in dir ausbreitet. Dich ausfüllt. Ganz langsam. Minute für Minute.
Wenn du das Tageserwachen einmal ganz bewusst erlebst, wirst du feststellen, dass es eine kurze Zeitspanne gibt, in der die Ruhe der Nacht noch spürbar ist, die Hektik des Tages jedoch noch nicht eingesetzt hat.
Das ist für mich Zeit der Verbindung. Verbindung mit mir selbst und mit dem Tag, der auf mich wartet. Wellen von Dankbarkeit kommen in diesem Moment ganz von selbst.
Ich spüre:
- Verheißung (was wird er bringen, dieser Tag, noch ungelebt, werde ich in ihm einen Verbündeten haben?)
- Reinheit (Ein unbeschriebenes Blatt, am Abend wird er meine Handschrift tragen.)
- Neubeginn (ein bisschen so, als würde tatsächlich alles neu beginnen, ich darf neu anfangen, altes abwerfen, neu Mensch werden)
Die Morgenstunde ist die beste Zeit für spirituelle Praktiken wie:
- Yoga-Asanas
- Pranayama (Atemübungen)
- Meditation
- Dankbarkeitsrituale
- Gebete
Ich erlebe den Tagesanbruch außerdem als die kreativste Zeit des Tages. Ob auf meiner Yogamatte oder im Bad, habe ich immer ein kleines Notizbuch dabei, in das ich alles hineinschreibe, was mir einfällt. Später am Tag ist dann die Zeit, es auszuwerten und in lesbare Sätze zu fassen. Ideen fließen und es fühlt sich so an, als ob eine kreative Kraft in mir sich ausdrücken möchte.
Ich liebe diese allmorgendliche Me-Time. Sie ist für mich die sichere Basis, von der aus ich zuversichtlich in das spätere Tagesgeschehen starten kann.
In dieser Zeit vertrage ich übrigens nicht viel Ansprache. (Frage Thomas, der wird es dir bestätigen!)
Nur wenn ich ganz BEI mir, ganz MIT mir den Tag beginnen kann, ist es leicht für mich, später auch für andere da zu sein. Diesen Aspekt habe ich lange unterschätzt und außer Acht gelassen. Das hatte zur Folge, dass ich mich allzusehr selbst überfordert habe. Und so war Miteinander in der Familie und an diversen Arbeitsplätzen entsprechend eingefärbt. Unausgeglichenheit und Müdigkeit waren häufig meine Begleiter und ich konnte nichts dagegen tun. Erst als das Leben mich mit vehementer Kompromisslosigkeit dazu brachte, meine Bdürfnisse ernst zu nehmen und mich zuerst um mich selbst zu kümmern, wurde auch aus den anderen Tageszeiten wieder Qualtätszeit.
Aber was kannst du tun, wenn du noch Kinder hast, die pünktlich in der Schule sein müssen? Oder deine Arbeit beginnt früh.
Probiere es doch einmal an einem Wochenendtag aus. Mache einen Morgen in der Woche zu DEINEM Morgen und schau, wie es sich anfühlt. Du solltest es wenigstens über ein paar Wochen ausprobieren.
Eine andere Option wäre, kleine Stille-Momente in deine bestehende Morgenroutine einfließen zu lassen. Nur so viel, wie du bereit bist, dich dafür früher wecken zu lassen. Es sollte keine besondere Mühe machen.
Also sagen wir, du lässt dich 5-10 Minuten früher wecken. Was wäre dann möglich?
Du könntest dich sehr ausgiebig räkeln und strecken bevor du aufstehst. Dann setze dich auf die Bettkante und halte eine Minute inne, um bewusst deinen Atem wahrzunehmen. Spüre kurz in den Körper. Wie fühlt er sich von innen an, dein Körper?
Achte später im Bad darauf, dass du, möglichst barfuß, bewusst Kontakt zum Boden aufnimmst. Stehst du sicher? Spürst du deine Fußsohlen und den Kontakt zum Boden? An dieser Stelle hinzuspüren erdet dich.
Möglicherweise meldet sich eine Art innerer Troublemaker, der verhindern möchte, dass du zur Ruhe kommst.
Der sagt dann gerne Sachen wie:
- Mach jetzt voran, die anderen sitzen schon am Frühstückstisch!
- Mir ist langweilig, Wozu machst du diesen Quatsch eigentlich?
- Schau einmal schnell ins Handy. Da ist eine neue Whatsapp.
Und so weiter. Gegen diesen Troublemaker solltest du nicht kämpfen. Nimm einfach wahr, dass er da ist. Du brauchst ihm nicht nachzugeben. Die Whatsapp ist auch ein paar Minuten später noch da.
Nun kann es trotzdem passieren, dass eine lichtvollere Stimmung sich partout nicht einstellen will. Vielleicht klingt noch der Streit von gestern nach oder das Wetter beschert dir nun schon seit drei Tagen Dauerregen. Manchmal ist die Stimmung ohne erkennbaren Grund diffus. Was jetzt?
Nach meiner Erfahrung hilft hier nur eins: Völlige Akzeptanz! Lass es zu. Es regnet seit drei Tagen. So ein Mist! Kalt ist es auch und ich habe überhaupt keine Lust, das warme Bett zu verlassen.
Probiere mal, wie eine innere Beobachterin auf deine Befindlichkeiten zu schauen. Und akzeptiere vollkommen, dass deine Stimmung gerade genau so ist wie sie ist. Erlaube dir, einmal nicht gut drauf zu sein.
Und dann fang an: Räkeln, Sich strecken, bewusst Atmen usw. und schau, was passiert.
Es geht nicht darum, dass wir jeden Tag gut drauf sein sollen. Das ist niemand. Und wer das behauptet, lügt. Mit diesem Beitrag möchte ich dich ermutigen, jeden neuen Tag BEWUSST zu beginnen. Probiere es aus. Bereits nach kurzer Zeit wirst du feststellen, dass du dich selbst intensiver spürst.
Je bewusster du in den Tag startest, umso leichter wird es dir fallen, seinen Herausforderungen zu begegnen. Vergiss nicht: Du lebst! Schon darin allein liegt Freude.
Ich wünsche dir heute einen schönen Tag. Und Morgen… und übermorgen…
Deine Daniela
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