Tod und Auferstehung

Wir sehen unf dem Bild einen Baum im Sonnenleicht fotografiert. Passend zum Blogartikel Tod und Auferstehung.


Tod und Auferstehung

Tod und Auferstehung.

Die Osterzeit ist – neben dem Monat November – eine Zeit im Jahr, in der der Tod und das Sterben in den Mittelpunkt rückt.

Aber es bleibt nicht dabei!


In unserer Gesellschaft findet das Sterben immer noch in erster Linie hinter verschlossenen Türen, auf Kinoleinwänden, in Videospielen oder in den Nachrichten statt. Einerseits sind wir vom Tod fasziniert, andererseits wollen wir mit ihm im echten Leben nicht so sehr in Berührung kommen.

Im Unterschied zum November legen wir den Schwerpunkt am Osterfest allerdings mehr auf die Auferstehung als auf den Tod selbst. Das bedeutet: Wir bleiben nicht im Tod stecken. Der Tod hat nicht das letzte Wort!

Wenn der Tod aber ein Portal zu etwas Neuem darstellt, warum haben wir dann trotzdem noch so viel Angst davor? Vielleicht weil wir so wenig davon wissen, was uns erwartet, wenn wir durch dieses Portal schreiten? Die Angst vor dem Tod ist die Mutter aller anderen Ängste und bestimmt maßgeblich unser Handeln.

Was passiert, wenn wir sterben? Das weiß immer noch niemand so ganz genau. Und wie kann ich mir die Auferstehung vorstellen? Das wissen wir noch viel weniger.

Wenn wir über das Leben inklusive dem Tod als Teil des Lebens mehr erfahren möchten, dann wird das nicht gelingen, indem wir Bücher darüber lesen. Wir werden uns – jede/r Einzelne – auf Erfahrungsreise machen müssen.

Die Angst wird weiterhin ein erheblicher Teil von uns sein. Und dieser Teil verhindert unsere grenzenlose innere Freiheit.

Welche Vorstellung hast du von Auferstehung? Vielleicht eine Art Leben nach dem Tod? Eine Wiederkunft? Oder so etwas wie „aufwachen“?

Jede/r von uns hat die Möglichkeit, durch Seinserfahrungen schon in diesem Leben einen Eindruck der Zusammenhänge von Leben und Tod zu bekommen. Wenn wir – beispielsweise durch regelmäßige Meditationen – immer wieder mit dem unendlichen Feld in uns in Berührung kommen, eröffnet dies ganz von selbst eine zunehmend feinere Wahrnehmung. Diese feine Wahrnehmung setzt sich bei regelmäßigem Meditieren im Alltag fort.

Möglicherweise auch für ein eigenes intuitives Erkennen von Auferstehung. Jetzt und hier! Worauf warten wir also?
Wer regelmäßig in Meditationen still wird und tief in sich selbst versinkt, versinkt gleichzeitig tiefer ins Leben, lehnt sich vertrauensvoll in Gott und immer tiefer in ein Erkennen hinein.

Und das wirkt sich auf unser tägliches Erleben aus.

Ich erinnere mich an zwei Begebenheiten, als ich für kurze Zeit nach dem Tod eines Verwandten oder, im zweiten Fall gut bekannten Menschen, diese Menschen wie eine unsichtbare Präsenz bei mir gespürt habe. Sie haben mich umgeben, waren mit mir, so als wären sie im selben Raum wie ich. Vielleicht hast du so etwas ja auch schon einmal erlebt. Komischerweise handelte es sich bei den Beiden nicht um Menschen, die mir zum Zeitpunkt ihres Todes besonders nahe standen.
In beiden Fällen dauerte die Präsenzerfahrung ein paar Tage. Sie hatte für mich sehr unterstützenden Charakter. Wie von selbst klärten sich verzerrte Sichtweisen und blockierende Konditionierungen, die ich schon lange mit mir herumtrug. Sie lösten sich einfach auf und ich musste nichts dafür tun. Mein Blick klärte sich, ohne dass ich dies beabsichtigt hätte. Dinge rückten sich zurecht. Ohne irgendwelche Worte. Alles in Allem waren es zwar zunächst ein bisschen unheimliche, jedoch trotzdem sehr angenehme Erfahrungen.

Was haben diese Erfahrungen mit Auferstehung oder mit Leben über den Tod hinaus zu tun? Vielleicht habe ich mir das ja alles nur eingebildet? So könnte ich es abtun. Mich wieder in meine Komfortzone zurückziehen. Irgendwann würden diese Erinnerungen sicher verblassen. Ich würde mir damit allerdings selbst nicht gerecht werden. Und dem Leben in seiner unendlichen Vielfalt erst recht nicht.

Mir machen diese Erfahrungen deutlich, dass niemand von uns jemals aus dem Kreislauf des Lebens herausfällt. Etwas, an das ich bis dahin vielleicht geglaubt habe, bekommt im wahrsten Sinne des Wortes Leben eingehaucht. Es wird zu einer realen Begebenheit.

Jesus wusste VOR seiner Kreuzigung, dass der Tod nicht das Ende sein würde. Nicht erst danach. Er wusste, dass er wiederkommen würde. Und er hat es seinen Jüngern gegenüber mehrfach zum Ausdruck gebracht. Nun kannst du sagen, dass er das nur wusste, weil er als der (einzige) Sohn Gottes gilt. Aber meiner Ansicht nach war das nicht der Grund. Ich sage, Jesus war vor allen Dingen Mensch. Wie du. Wie ich. Ohne „wenn und aber“.

Warum also wusste Jesus, dass er wiederkommen würde? Wir wissen aus der Bibel, dass Jesus sich eine Zeitlang völlig von allem zurückgezogen hat. Es heißt, dass er vierzig Tage lang mit sich allein in der Wüste war. Und dass er auch nach seiner Zeit in der Wüste immer wieder die Stille gesucht hat. Das stille Beisammensein mit Gott, mit dem Vater, mit dem er eins war. Auch in seiner letzten Nacht hat Jesus – laut den Versen – alleine im Garten Gethsemane gebetet. Die Jünger haben derweil geschlafen.

Jesus hat sich Gott voll und ganz hingegeben. Er hat vertraut.

Das macht den Unterschied. Jesus hat seine Angst vor dem ihm zugewiesenen Weg zwar vor Gott zum Ausdruck gebracht, am Ende jedoch betete er: Wie DU willst, nicht wie ICH will. Jesus schöpfte sein unerschütterliches Vertrauen aus dem Einssein mit Gott. Aus dem tiefen Wissen, dass der Tod ihn zum ewigen Leben führen würde.

Dieses tiefe Wissen ist nicht nur Jesus vorbehalten. Wenn wir Jesus ernsthaft nachfolgen wollen, dann werden wir nicht umhin kommen, Einkehr zu halten. Still zu werden. In einem lärmenden Geist erkennen wir Gott nicht. Und um bereits im Leben von Auferstehung berührt zu werden, müssen wir uns für Gott bereit machen.

Ich würde es als eine Art „Wieder-lebendig-Werdung“ oder ein „Sich wieder mit dem Leben verbinden“ bezeichnen. Wir alle sind vom Weg abgekommen. Uns wieder mit der stillen Tiefe (oder der tiefen Stille) in uns zu verbinden, lässt uns eine immer größere Lebendigkeit erfahren. Auch das kann uns Hinweis auf Auferstehung sein.

Wie ich bereits im Blogartikel Sterben und Leben geschrieben habe, ist das gesamte Konzept „Erde“ inklusive uns Menschen nicht auf Ewigkeit programmiert. Der Kreislauf von Leben und Tod ist Teil des irdischen Konzeptes. Es macht also totalen Sinn, falls wir für uns selbst Ewigkeit und Auferstehung anstreben, den Kontakt zum Ewigen aktiv zu suchen und zu gestalten. Und zwar jetzt! Heute! In diesem Leben.

In diesem Sinne, alles Liebe,

Deine Daniela

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